All-ein im Wald

Heute bin ich allein. Soll ich schon so früh wie immer fahren? Im Dunkeln mit Stirnlampe in den Wald laufen? Sonst sind wir zu Dritt oder zu Viert. Doch, ich fahre, bissle später, aber ich fahre und wage es.

Am Horizont ein rosa-roter Streifen an Sonnenaufgangsandeutung. Eine Tagesahnung über dem Rheingraben, in das Rot ragen die unsäglichen Windräder rein wie Mahnmale der Landschaftszerstörung und des Übergriffigen. 

0 Grad, mein Bus hat seinen Wassertank entleert. Sicherheitshalber, steht in der Bedienanleitung vom Ducato. Ist unter 3 Grad quasi inkontinent….

Mütze auf, Stirnlampe drüber, los gehts. 

Chai will eigentlich wieder heim, er sitzt vor dem Bus mit großen Augen. Doch, kleiner Mann, wenn wir in Frankweiler in den Wald laufen, kommt mit jedem Schritt die Begeisterung.

Es ist überhaupt nicht so kalt und gar nicht dunkel! Sonnenaufgang 7.46?? Jetzt ist es 6.56 und ich brauche kein Fremdlicht. 

Gestern habe ich eine Predigt gehört von einem Ingenieur Dr. Werner Gitt aus Braunschweig – ich verlink es Euch. Er hat sich Gott mathematisch und mit der Fibonacci-Reihe genähert und mit Hyperbeln die Evolutionstheorie widerlegt! Ich war so fasziniert. Und heute ist – laut google – Erinnerungstag an Fibonacci. Glaubt ihr es: überall sieht man es: Gott ist DER Künstler der Natur! Blätter, Blumen, Architektur von Pflanzen, Baumrillen….. überall ist die Mathematik in der Natur versenkt, eingeschrieben! 

Nachdem ich bei 4-Grad-Wassertemperatur der Walddusche neu geeicht war für den Tag, der Körper rot wie ein Krebs, alles kribbelt beim logistisch fein gerichteten Anziehen der Kleider, also nachdem mir allmählich wieder warm wurde, wandere ich entlang der Sandsteinrinne und habe einen anderen Blick auf alles hier im Wald. Überall die Handschrift des Schöpfers! 

Meine Finger sind noch ganz taub beim Fotografieren. Wird mit Handschuhen auch nicht besser. 

Ich entscheide mich, es meinem Opa gleichzutun und einfach die Hände sich selber durchbluten zu lassen und siehe da: Wärme macht sich breit.

Chai steht oberhalb der letzten Brücke im Hainbachtal und wartet. Kommt sie noch? Hat sie jetzt mal bald hier jeden Pilz, jedes Blatt und auch jedes Moos fotografiert? Er setzt sich, ich liege auf dem Bauch….

Warum ist vielmehr nicht Nichts? Hat mal ein Philosoph gefragt. Ich bin dankbar für diese Fülle überall. Wenn wir sie einfach mal wahr-nehmen würden, sie würdigen und uns einordnen in die Schöpfung und vor allem unter den Schöpfer. Wir sind berufen zur Vollmacht in Seinem Namen. Warum schmeißen wir das einfach weg? Wie würde die Welt aussehen, wenn wir unsere Aufgabe, unsere Bestimmung annehmen und ausführen würden?

Ich gehe ohne ein Wort durch den Farbwald, ein paar Tannenmeisen zauseln durch die Bäume und ein leiser Windhauch bewegt die Wipfel. 

Ich bin Pfälzer und Christ. Amen. 

Link: https://www.youtube.com/watch?v=sWN023jaZlg

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert