Angekommen werden – was ist Heimat?

„Die Ewigkeit ist meine Heimat“ heisst das Lied von der Outbreakband, was mich in den letzten Tagen am meisten ergriffen hat. Passt zu Ostern. Ich weiss nicht, wie es Euch geht. Ich habe so eine Sehnsucht in mir anzukommen. Gleichzeitig reise ich gern. Das schließt sich nicht aus, hab ich herausgefunden. Weil Heimat kein irdischer Ort ist. Und das sag ich als Pfälzerin…!

Ich liebe Erkundungsfahrten und Streifzüge. Mit dem Bus am Waldrand stehen irgendwo in Deutschland, in die Weite schauen, durch den Wald wandern, kleine Moose und große Felsen bestaunen und fotografieren, Perspektiven und Fokus wechseln. Wie oft habe ich das schon beschrieben? Und einige von Euch auch schon damit „angesteckt“. Mich freut es, Bilder von Euch zu bekommen, und zu sehen, wie Ihr die Welt wahrnehmt. 

Gestern – Karfreitag – war ein Tag der Stille und des inneren Stillstandes. Ein Horchen auf ein Verstehenwollen hin. Ein Tag voller Dankbarkeit und Entsetzen. Da verstehen jetzt wahrscheinlich Christen am besten, was ich meine. Wer es nicht versteht, aber gern wüsste, wovon ich es habe: auf einen Waldspaziergang mit mir. Soviel: es hat mit Freiheit und Liebe und eben: Heimat zu tun. Innerer Heimat. Ein Gefühl der Sehnsucht nach einem verlorenen Paradies. Eines, das alles, was wir uns vorstellen können, übersteigt, selbst die Summe aus Südsee, Norwegen, wogenden Getreidefeldern, Meeresrauschen, griechische Dörfer und schottische Landschaften. Ein Paradies, aus dem wir geflogen sind, weil wir uns falsch entschieden haben und es immer noch tun. Zwischen uns und diesem Daheimsein türmen sich unsere Eitelkeiten, Machtspielchen, Wichtigkeiten, Arroganzen und Lügereien. Und wäre nicht passiert, was wir an Karfreitag und Ostern feiern, wir kämen da NIE an. NIE!! 

Wenn ich so durch die Pfälzer Wälder stolpere und Waldanemonen, Moose, Farne, Felsen und glitzernde Spinnweben wahrnehme und ablichte, und jetzt im Frühling den bellenden Füchsen und trällernden Amseln und erzählenden Rotkehlchen zuhöre, werde ich ganz still und geh ins Herzensgespräch mit IHM, der sich nach uns so sehnt wie wir uns nach Heimat, nach Geborgenheit. Die Liebe sehnt sich nach Sichverströmendürfen. 1. Kor 13

Jetzt hat sich Chai auf den Rücken gedreht und will durchgeschmust werden. Als ob er meine Gedankenfluktuationen mitbekommen hätte. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob Chai nicht auch was von Gott weiß und einfach ein Fellbotschafter ist……

Euch allen Frohe Ostern! Und wer verstanden hat, dass es weniger um Eier oder Hasen geht, sondern um Freiheit und Ankommen dürfen in der Ewigkeit, unserer eigentlichen Heimat, der freut sich noch mehr als nur über Schokolade. 

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