Das Unbeschreibliche beschreiben?!

Gesucht hatte ich ein Plätzchen, wo ich mir in Ruhe einen Kaffee machen kann, im Bus. In Albersweiler hatte ich bereits ein Mohnstückle gekauft und mich dann die B10 meidend Richtung Hauenstein aufgemacht. Ich besitze zudem so ein geniales Kaffewährendderfahrtbruddelwundermaschinchen, das geht über den Zigarettenanzünder: Wasser rein, Kaffee-Pad drauf, Deckel zu, anschalten, losfahren und nach 4 Minuten haste Kaffee. Es piept dann, ich fahr rechts ran und es bruddelt in meine Bambus-Kaffeemitnehmtasse. In Albersweiler eingeschaltet, in Wilgartswiesen ging das „Geblubber“ los. Kaffee fertig. Jetzt noch ein netter Parkplatz in Hauenstein…

Dem Schild Kirche hinterher, Tür auf und da war das, was ich nicht beschreiben kann. 

Jeder der es kennt, weiß gleich, wovon ich rede und den anderen kann man es schwer erklären: tausendfaches Bienen-und-Hummel-Gebrumm in 12 Lindenbäumen, die zwischen einer Schule und einer Kirche stehen. Strahlender Sonnenschein, tiefblauer Himmel, Insektengesumm über mir und der Duft von Lindenblüten um mich herum. 

Kennt Ihr das: es erfasst Euch, ergreift Euch, man will es irgendwie festhalten, hineintauchen, die Begeisterung weitererzählen… 

Aber das Gefühl, das ErLEBEN, kann man nicht schildern oder fotografieren.

Was meint Ihr, warum ich die Bilder manchmal bearbeite? Bestimmte Aspekte herauszoome oder sie fokussiere oder vergroove..?

Warum ich hier manchmal Wortakrobatik betreibe oder neue Worte mir ausdenke? Weil ich das, was ICH WAHRnehme, so gern transportieren möchte. Aber eigentlich geht es nicht.

Wie kann man herausfinden, wie Lindenblüten riechen? Wie schön unterschiedlich gefärbte Mohnblumen sind? Das Staunen darüber, dass und wie sich gelbe Mohnblüten zur Sonne hinbiegen tagsüber und sich nachts schließen und gerade stehen? 

Hinzu kommt noch, dass jeder anders ergriffen ist. 

Wenn es uns schon schwerfällt mit all unseren heutigen Mitteln wie Foto, Video, Sprachnachrichten, demnächst evtl noch Avatars (oh, bitte nicht…) etwas wiederzugeben, was uns tief bewegt, was außergewöhnlich ist; wie schwierig war es wohl für die Menschen vor 2000 Jahren, uns begreiflich zu machen, was Jesus getan und gewirkt hat und wer ER ist? 

„Siehe, hier ist mehr als Salomo“ Lukas 11,31. Hab ich heute gelesen im Tagesimpuls. 

Ich schreib hier keine Predigt. Lest es dort nach und lest über die Königin von Saba und den König Salomon. Der Evangelist Lukas versucht mit diesem Vergleich rüberzubringen: noch viel mehr ist Jesus…. 

Was hätte Lukas und all die anderen Evangelisten und Briefeschreiber wohl gemacht mit heutigen Mitteln? Ich glaube, es wäre auch nicht besser gelungen.

Weil: die, die wissen und IHN erfahren haben, brauchen keine Erklärung und die anderen finden es nicht auf Google oder auf YouTube.

Wenn man schon kaum Blütenduft und Blütenpracht erklären kann, wie viel weniger kann man Liebe, Treue oder Vertrauen erklären?

Noch ne Steigerung: eine Gotteserfahrung….?

Versuch es, schreib was, fotografier es und dann guck im Internet nach, was dort steht. Macht es schlauer? Kann man es hererklären?

Ich stand stillundstaunend unter den Bäumen, mit dem Kaffee in der Hand, konnte mich vor Ehrfurcht kaum regen. Dann habe ich mit aller Demut wenige Blüten vorsichtig abgeschnitten, bloß kein Bienchen stören und auch keine in die Haare kriegen. LindenblütenTee ist phantastisch nicht nur für das Immunsystem. Habe ein paar Fotos versucht, aber es kann diese Pracht und diese überquellende Fülle nicht zeigen, nur ein bisschen von meiner Perspektive, einen Hauch meiner Freude. 

Es wäre mir so ein Anliegen, dass immer mehr Menschen den Größten, den es überhaupt gibt, suchen und sich IHM leise öffnen mit ihrem ganzen Sein. 

Glaubt mir: es übersteigt alle Sonnenuntergänge, alle Blumenmeere, alle Blüten und Düfte und Klänge dieser Erde in Summe. Und man kann IHN nicht beschreiben, man darf mit IHM leben und sich auf IHN zustaunen. 

1 Kommentar
  1. Susanne häffner
    Susanne häffner sagte:

    Ute, wie schön und lebendig und warmherzig Du schreibst und vorallem: Du schreibst nicht einfach irgendwas, sondern Du verweist durch all die Schönheit, die uns miterleben lässt, auf IHN hin….ER der uns in, aus und durch Liebe dies alles schenkt…Danke

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