Die kleinen Dinge gleich morgens im Nebel

Am besten würde man es sehen, wenn ich mich auf den Bauch lege und den Teufelstisch dann von unten durch die Frühnebelspinnweben fotografiere! Dann wäre ich pitschnass und ich hab grad gebadet im nahegelegenen Waldsee, ganz davon abgesehen, dass ich unterhalb der B10 neben einem Auffangbecken zwischen Bus und Traktorstrecke mitten in zugespinnten Bäumchen und Sträuchern frühmorgens läge…. Nicht dass ich einen Notarzteinsatz auslöse…. Also doch lieber Fotogymnastik machen. Ich kann mich an diesen vielen Tauspinnereien gar nicht satt sehen!

Woran liegt das, dass mir gerade das vermeintlich Unscheinbare, das Unaufdringliche und Sich-nicht-in-den-Vordergrund-Spielende auffällt und ich es einfach nur bewundere. Ob es sich im Nebel überm Rohrwoog spiegelnde Bäume sind, oder kleine Mooshäubchen auf der Mauer vor meiner Wohnung oder in den Ritzen der Wand…. 

Dieses leise Dasein berührt mich. Laut ist die Welt eh schon. Uns wird beigebracht, dass man sich profilieren soll, Werbung machen, mit den Schwertern rasseln und all so ein Krampf. Sich in den Vordergrund spielen, wichtig sein, mitten drin sein, wen darstellen, auf Gewinnmaximierung aus sein usw…!?! 

Schon lange haben mich die Randständigen, die Unauffälligen, die Leisen mehr interessiert. Vielleicht auch weil: die anderen hört man ja eh schon von Weitem! Man sieht sie auf Bühnen, sie sind laut und sichtbar. 

Meine Erfahrung ist, dass die Stillen und Zurückgezogenen die eigentlichen Macher sind. Oft als Sonderlinge abgetan oder belächelt, manchmal sogar bekämpft, weil nicht ins Schema passend.

Und hier auch die Frage: wofür leben wir? Oft für Dinge, die vergehen: Ansehen, Geld, Karriere, Urlaub.

Als Christin gehört mein Leben ganz Gott und Er achtet auf mich. Ich muss mich nicht beweisen. Ich darf mich einfach lieben und leiten lassen. Ich muss nichts tun, nur sein. Für Ihn da sein, mich zur Verfügung stellen.

Wie könnte ich die größte Liebe, die einem Menschen zuteil werden kann, nicht annehmen? Die größte Sehnsucht des Menschen ist es doch, geliebt zu werden, geachtet zu sein, gesehen zu sein. Sie wird am meisten in Songs besungen! Seltsamerweise die Liebe Gottes zu uns sehr selten. Woran liegt das?

Ich stehe vor dem kleinen Moosfleckchen, es glitzert in der gerade aufgegangenen Sonne und schaue es einfach staunend an. 

Was können wir eigentlich erschaffen, was so schön ist? 

Gebet: Danke Jesus, dass ich das alles sehen und hören und riechen kann und bewundern darf, was du erschaffen hast! Danke für Deine verschwenderische Kreativität! Tausende von Vogelarten hast du gemacht, nicht einfach einen systemrelevanten…! Deine Liebe, Langmut und Geduld für uns ist mir unbegreiflich! Gebrauche mich! Amen!

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