Fast ein Monat her – annerschdwu is annerschd

Des gebts jo net: Bin seit fast einem Monat wieder in heimatlichen Gefilden! Was ist es, was ich von Norwegen hier einpflanzen wollte, in mein Herz, in mein Leben? Diese Sehnsucht nach Weite, Ruhe und Frieden.

Finde ich auch hier. Habe festgestellt, dass ich meine Heimat liebe, nicht erst als ich am vergangenen Wochenende bei den Anonymen Giddarischde laut mitgeschmettert habe beim Pfalzlied und beim Lewwerworschdlied.

Auch an dem Wochenende, wo ich mit meiner Tochter drei Tage im Schwarzwald war und die Erfahrung mit engen kleinen schlaglochbewehrten Straßen von Norwegen gleich umsetzen konnte in diversen Schluchtenfahrten und entlang gewundener fahrbahnschmaler Dorfstraßen.

Ich wurde vor ein paar Tagen gefragt, ob ich nicht auswandern wöllte bei all „denne Färz, die do bassiere“? Und es stimmt ja: jedesmal wenn ich woanders rumfahre und über die wundervollen Landschaften staune, und mir einbilde, in anderen Ländern könnte es unkomplizierter sein, entspannter, ehrlicher…? , und komme zurück in „mein Deutschland“, fühle ich es nach einiger Zeit wieder: Verwurzeltsein. Mit Land und Leuten.

Was ist es denn, wonach ich mich immer wieder sehne? Siehe all die Blogs davor: Friede, Menschlichkeit und Freude am Leben. Diese Momente in Dänemark, Schweden und Norwegen, wo solcher Friede spürbar war, was hat sie ausgemacht? Weite Natur und die Menschen, die sich gegenseitig haben gewähren lassen, sein lassen. Man steht am Waldrand, am Meer, am Fjord, an einer Bucht, zusammen mit anderen, jeder macht friedlich und entspannt, was er will, es kommt kein Kontrolletti vorbei und man hat nicht dauernd das Gefühl, weggescheucht zu werden oder irgendwas falsch zu machen. Einfach da sein und leben lassen.

Das sollte hier auch gehen, oder?

Vorhin habe ich einen Fragebogen der Stadt Pirmasens ausgefüllt https://www.pirmasens.de/leben-in-ps/leitbild/

und am Ende kommt die Frage: „Wenn Pirmasens so wäre, wie Sie es erträumen, und Sie wachen eines Morgens auf und es ist so: woran würden Sie es merken?“ oder so ähnlich.

Man ändert den Modus von meckern auf kreativdenken.

Wenn Deutschland so wäre, wie ich es mir erträume, und eines Morgens wache ich auf und es ist so: woran erkenne ich es? Was hat sich über Nacht geändert?

Wie leben die Menschen? Wie verdienen sie ihr Geld? Wie sehen die Städte, die Dörfer, die Landschaften aus? Wie fühlen wir uns in diesem Land? Macht es Freude zu arbeiten und für andere da zu sein?

Macht das mal im Geiste und für die Pfälzer, die PS kennen: füllt den Fragebogen mal aus, wenn eine Stadt schon Fragen stellt.

Ich hatte dieses Gefühl von Verbundenheit, Freiheit, Friede und Menschenwärme auch im Schwarzwald, z.B. auf der Kandel, als die Gleitschirmflieger in den Sonnenuntergang flogen und die Ortsansässigen mit Tischen, Stühlen und Sekt auf dem Hügel saßen und in die Weite schauten. Der Parkplatz voll mit Campern, die auch mit Wein/Bier/sonstwas in die Sonne blinzelten. Uli und ich mit Gintonic….

Ich hatte es auf dem 100jährigen Fest des Münchweiler-Musikvereins bei den Anonymen. Donkschääää – Bittschäääää!!!!

Ich hatte es auf dem Flugplatzfest, als meine Mutter sich endlich traute, einen Hubschrauberrundflug zu buchen und strahlend wie ein kleines Kind aus dem Heli ausstieg. Drei Generationen – meine Tochter, meine Mutter und ich und dann noch Sascha und der kleine Chai mitten zwischen Flugzeugen, Eisdiele und Bundeswehrhubschraubern. Friedliches Flieger-Fest.

Und ich habe es, wenn ich an der Walddusche bin mit Freunden. Wenn ich Kaffee trinke morgens, wenn ich im Wald Johanniskraut oder Goldrute bestaune.

Wenn mir klar wird, wie dankbar ich für echte Freunde bin, für den Pfälzerwald, für Zeit mit meinen Kindern, für eine kurze Motorradtour zur Mehlinger Heide mit Uli undundund.

Dieses Land hat soviel mitgemacht und macht es noch mit und es ist es wert, dass wir uns weiter einsetzen statt wegzugehen. Wir werden eher nicht einfach so morgens aufwachen und irgendwer hat alles auf friedlich und ehrlich und gottverbunden umgestellt.

Wenn Ihr das nächste Mal aufwacht, fragt Euch das: was kann ICH tun, was kann ich TUN, damit wir das Gefühl haben, in Deutschland sicher, frei und freudig zu leben?

Und dann lasst Euch einen Kaffee raus und tanzt.

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