Fülle und Freiheit

Das sind Zeiten, oder? Überall „gehts ab“, ist die Welt aus den Fugen, oben ist unten, nichts ist mehr wie es war, die Nachrichten voller Meldungen, die Angst machen. Nein, ich fang damit nicht an. Ich will mit Euch – und bitte schreibt gern was dazu! – hier mal durchgehen, was alles nicht nur gut ist, sondern sogar ganz anders gedacht war. 

Ich versuche mir oft ganz kühn, den Kopf Gottes zu zerbrechen. Steil, oder? Aber: wie hatte ER sich das alles hier gedacht? Warum erschuf ER tausende von verschiedenen Arten und Pflanzen und Landschaften? Und wenn Ihr nicht an IHN glaubt: warum gibt es das alles? Warum ist nicht alles einfach nur systemrelevant? Die Natur selber hätte nicht so eine Vielfalt gebraucht, oder? Warum gibt es in der Natur Phänomene, die gar nicht nötig wären für die Fortpflanzung und das Überleben? Gerade im Herbst wird mir das über die Maßen bewusst. Verschwendung, Fülle, Schönheit und Buntheit überall. 

Es ist von allem genug da. Und so war es – glaube ich – auch gedacht.

Aber wir, die wir denken, wir müssten alles verbessern, dauernd updaten und verändern, fallen damit aus der Fülleabsicht in ein dauerndes Mangelbewusstsein. Zu wenig Energie, zu wenig Frieden, zu wenig Geld, zu wenig dies und das…. Zu viel Angst, zu viel Misstrauen, zu viel Sicherheitsbedürfnisse, zu viel Kontrolle,  zu viel Ärger und Neid.

Und dann steh ich unter der Walddusche: das Wasser läuft den ganzen Tag, 24/7 und wird von mir 5 Minuten genutzt, kostenlos. Auf dem Boden alles voll mit Kastanien und Nüssen. Die Autos fahren drüber, kaum jemand hebt die Früchtchen auf. Hagebuttenpracht an den Stäuchern, Kräuter in allen Hecken, Äpfel, Birnen, Trauben…. Gerade jetzt alles voll. 

Ich stehe mal wieder in meiner Bustür und staune über diese bunte Weinbergpracht vor nebelverhangenem Pfälzerwald, die Madenburg wird gerade vom Diensthabenden Theaterbeleuchter in das Morgenlicht getaucht. Mein Starenschwarm kommt mich besuchen und hüllt den Horizont ein, alles ist voll von Vögeln und wird durchzwitschert.

Gestern noch hatte ich so eine Schwere in mir, keine Ahnung woher, sie ist jetzt weg. Sie ist Staunen und Freude gewichen.

Wie war das gedacht, das mit dem Paradies? ER ist Künstler, Schöpfer und Vater der Dinge und der Menschen. Ich stelle mir vor: Mit ausufernder Buntheit, Kreativität und Liebe hatte ER sich das gedacht für uns, Fülle überall, freie Bahn für uns zum Bauen, Leben, Lieben und mit der Schöpfung in Frieden sein. Wenn nicht…. ja wenn wir nicht gemeint hätten, wir wüssten alles besser. Wir können es mindestens genauso gut, wir müssten alles ändern, updaten und neu erfinden…. 

Wusstet Ihr, dass „Sünde“ von Sund kommt? Wart Ihr schon mal in Norwegen? Es sind Meeresengen, Trennungen von zwei Landstrichen durch einen Meereseinschnitt. Sünde heisst Trennung. 

Wir haben uns getrennt in voller Absicht, haben unsere Freiheit dazu genutzt, auf die natürliche Fülle zu verzichten und uns in den Mangel hineingetrennt.

Gott liebt uns so sehr, dass IHM unsere Freiheit die oberste Maxime ist. Diese Freiheit lässt es auch zu, uns komplett gegen IHN zu entscheiden, IHN zu verleugnen, ohne IHN zu leben, IHN zu ignorieren.

Wer von Euch hat Kinder? Ihr wisst das: ihr müsst sie loslassen ins Leben, evtl rebellieren sie gegen Euch, bekämpfen Euch und laufen in ihr Unglück, aber ihr müsst ihnen die Freiheit lassen, ihr Leben zu leben. Egal, wohin sie von Euch weglaufen: ihr seid immer da für sie, fangt sie auf, tragt sie durch. Ist doch so?

Oder eine Beziehung: sie kann nur in Freiheit und mit Vertrauen funktionieren. Übergriffigkeit, Zwang und Druck treibt uns weg. 

Auf meiner Rückfahrt heute kam ich dann am Zoo in Landau vorbei. Das Dromedar, was letztes Jahr hier auf die Welt kam, kennt Freiheit nicht oder denkt, es wüsste was Freiheit ist: das Gehege. Es hält den Zoo für die ganze mögliche Welt. Wenn einer käme und würde ihm was von der „Freiheit da draussen“ erzählen…? „Nen Vogel hast du! Wo soll das sein? Kann ich nix davon sehen, ist für mich nicht greifbar!“

Und wir? Leben in unserer Welt, glauben an Mangel, an Krisen und an das, was die Medien erzählen. 

Was wäre, wenn wir so leben würden, wie ER es gedacht hat: in Fülle, in echter Freiheit und echtem Frieden (ist nicht das Gegenteil von Krieg…) und würden dafür darauf verzichten, alles selber machen zu wollen? Darauf verzichten, unserem Leben SELBER einen Sinn zu geben, wo er doch schon gegeben ist. 

Was wäre, wenn Abhängigkeit von Gott frei macht? 

Wenn keine Updates, keine Dauerverbesserungen, neue Moden, und Endlosgesetzestexte und tausende von Regelwerken uns gängeln würden, wir nicht dauernd uns und anderen meinen beweisen zu müssen, dass wir geliebt sind, sondern wir nur die beiden (!sic!) einzig Wichtigen beHERZigten und danach unser Leben, unseren Sinn und unser Da-Sein ausrichteten: 

1. Liebt Gott als Euren Schöpfer mehr als alles in der Welt. Wir sind eh nicht von dieser Welt. Gebt IHM einfach euer Leben und lasst Euch von IHM lieben. 

2. liebt den anderen wie Euch selbst. ER liebt Euch: liebt euch also selber und erst dann könnt ihr andere auch lieben. 

Die anderen berühmten 8 Gebote fußen auf diesen zwei.

WIR können die Welt nicht mit unseren AnSTRENGungen verbessern. Sie ist gut und unbeSCHWERt gedacht. ER kann uns das zeigen, wenn wir IHN mal wieder reinlassen in unsere Welt. 

Basta. Amen

3 Kommentare
  1. Brita Jalowski
    Brita Jalowski sagte:

    Oh Ute, du hast ja so sehr recht!
    Und du fasst es in gute, schöne Worte.
    Mehr kann ich dazu gar nicht sagen – Amen ❣️

    Antworten
    • Ute Dauenhauer
      Ute Dauenhauer sagte:

      wenn wir zusammenhalten, uns gegenseitig den Frieden und die Liebe Gottes vorleben und uns daran erinnern, IHM komplett zu vertrauen, kann und wird uns NICHTS passieren. ER ist treu

      Antworten

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