Ich stehe am Strand von Hasmark auf Fyn. Genau: klingt winkingisch und so fühl ich mich auch. Weg, einfach weg. Das Wohnmobil steht auf einem Schotterplatz direkt am Meer, Hecktür auf: Sonnenuntergang. Also jetzt noch nicht, der ist erst um 23.00.
Die Reise in den Norden ging am Samstag los und es war wie immer: beim wegfahren konnte ich mir nicht vorstellen, jetzt aus dem Pfälzer Wald wegzufahren und dann irgendwann in Norwegen zu sein. Ich fahre nicht „in Urlaub“, ich reise durch Landschaften, am liebsten neben der Autobahn. Erste Übernachtung war im westlichen Vorharz, mitten im Wald, mitten in einem Gewitter, unter Bäumen, kein Mensch weit und breit. Zweite Übernachtung war dann schon in Schleswig-Hostein, nördlich von Schleswig, in Nübel, direkt hinter der Feuerwehr auf einem Grillparkplatz, da kann einem auch nix passieren. Wieder ganz allein, ist mir zum innerlich Ankommen am liebsten. Ich hatte bissle Mores, über die Grenze zu fahren, wie wird es in Dänemark sein? Finde ich schöne Stellplätze?
Einatmen-ausatmen- Ellen war am Telefon, als ich die Grenze passierte nördlich von Flensburg, Ziel: Fredericia. Dann war mir dieser Flecken zu industriell und ich habe gleich Fyn angesteuert. Und Leute: wenn Ihr wie ich dachtet, Dänemark sei einfach nur flach, es gibt gute Kekse und die Wikinger waren mal da: diese langgeschwungenen Landschaften, dieses Unkompliziert am Strand – nur auf Parkplätzen! – stehen können…diese Farben, das Meer: einfach wunderbar!
Dritte Übernachtung Hasmark Badeplatz.
Rückwärts eingeparkt mit Hecktüre zum Strand, Baderucksack raus und ab ins Meer. Und morgens um 6.00 gleich nochmal.
Aber dazwischen ist was in mir passiert, dazwischen war dieser paradiesische Sonnenuntergang, das will ich Euch noch erzählen.
Es war nicht nur dieses AAhhhOhhh bei einer im Meer versinkenden Sonne. Mir wurde dabei durch und durch bewusst, wie friedlich es war. Baden – kein Problem. Auto abstellen – kein Problem. Einfach da sitzen und essen – kein Problem.
Wie wäre es, wenn es nichts „Böses“ mehr gäbe? Kein Diebstahl, kein Neid, keine Einbrüche, kein Hinterhalt, kein Raub, kein Betrug, keine Lügen, keine Krankheiten, keine Not, kein Krieg, keine Propaganda…?
Wir bräuchten nichts mehr absichern, nichts mehr abschließen, mein Auto könnte einfach so da stehen, ich bräuchte keine Versicherungen, es gäbe keine Steuern und Berufe wie Polizei, Rechtsanwälte, Richter, Psychotherapeuten, Versicherungsmakler, Ärzte, Coaches… bräuchte es nicht, weil: es gäbe ja keine Krankheiten und keine Traumatisierungen in der 3. Generation, die Behandlung oder Mediation brauchen!
Könnt Ihr sowas denken? Wir sind so gefangen in dem, was ist…
Kommt Euch so eine „Welt“ bekannt vor? Wer hat sie sich genauso vorgestellt und sie genau dafür designed?
Wer wünscht sich nicht sehnlichst, dass wir einfach im tiefsten Sinn glücklich sind??
Mit diesen Gedanken schaue ich der Sonne hinterher, einer Möwe zu, wie sie das scheinbar alles schon weiss und einfach so auf einem Stein sitzt und das Orange im Blau verschwinden sieht.
Wenn Ihr Euch so ein Paradies wünscht, dann fangt einfach mit Euch an und verhaltet Euch so: seid ehrlich, seid freundlich, seid gelassen und besonnen, seid geduldig, seid nicht neidisch, seid nicht aufbrausend, redet nicht schlecht über andere….
Lest mal wieder Psalmen und das Mathäus-Evangelium und stellt Euch für einen Moment und dann auch immer häufiger vor, dass Gott Euch so sehr liebt, dass Er genau das alles für Euch will. Wir können es allein nicht. Amen.
Mensch Ute,
du bist in Dänemark!
Komm doch auf Deinem Rückweg bei uns auf der Insel Als vorbei. Der Ort Sonderborg ist absolut sehenswert.
Wir würden uns freuen.
Rainer