Im Bus und um den Bus und um den Bus herum

Seit Wochen, ach was, Monaten, beschäftigt mich als neues Projekt der Ausbau eines Sprinters. Wer hat denn sowas schon in Angriff genommen? Und hat dann festgestellt, dass genauso wie das Leben sonst verläuft, sich so ein Ausbau auch gestaltet. Man hat einen Plan, eine Idee, was werden soll, derweil hat Gott andere Pläne und Ideen. Man hangelt sich von einer Überraschung zur nächsten Unvorhersehbarkeit und findet dann aber – zusammen mit FREUNDEN – immer wieder Lösungen, das Kreativkarusell dreht sich weiter, ein Schreiner fällt aus, eine andere tut sich vermeintlich auf, traut sich dann aber doch nicht und die zwei Schreiner, dir mir jetzt helfen, sind einfach Bombe!

Was da alles entrostet, gelackt, grundgereinigt, hohlraumversiegelt, rausgeschnitten, verklebt, isoliert, reinundwiederrausgebaut werden muss! Selbst der Himmel musste runter und wärmegedämmt werden! Ja, der Himmel… sehr symbolisch.

X-mal im Baumarkt gewesen, beim Holzhhändler, online bestellt, das Wohnzimmer steht voll mit Kisten, in denen eine Kochplatte, ein WC, eine Aussendusche (falls kein See in der Nähe ist…), ein Waschbecken und eine Kühlbox sind. Die Dachluken und Fenster und die Dieselheizung wurden schon verbaut. Nicht von mir! Freunden und deren Freunden. So komme ich auch ins Saarland, das ich vorher kaum kannte, gerade eben so wusste, wo Saarbrücken liegt. Ehrlich jetzt.

Dieser Busausbau ist eine Allegorie aufs Leben. Unvorhergesehene Begegnungen und Wendungen, Talente von denen ich nix wusste, Menschen, die ich nicht kannte, Gespräche, die ich sonst nicht geführt hätte, McGyver-Qualitäten und es hat auch was Meditatives.

Es gab mal ein Buch, das viele besaßen – ich auch – es aber nie gelesen haben – ich auch nicht: Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten. Toller Titel. Wer Motorrad fährt und irgendwie denkt, sich beim Werkeln zu entspannen, hat es wohl im Regal stehen…..das Motorrad repariert sich derweil nicht von selber und Zen ist eh nicht meins.

Ich hätte auch bequem bei meinem Kastenwagen bleiben können….?

Ihr kennt ihn: OsCar, ein ausgebauter Ducato, mit Dusche und Küche und Solar und allem Firlefanz. Wer mitgelesen hat, weiss es: Ute duscht im Wald (nochmal: ohne Shampoo….!) oder geht in einen See, unter Wasserfälle oder sonstewas.

Also: ich brauche keine Dusche.

Ausserdem habe ich ein neues Hobby angefangen: Trialfahren und demnächst noch Endurofahren und die Maschinchen sollen mitgenommen werden können im Josua, so heisst der Neue. Ich werd ja erst 60 dieses Jahr! Wenn nicht jetzt, wann dann?

Und es soll mir ermöglichen, im und um den Bus auch zu „arbeiten“, will heissen: online-Beratungen machen, Naturcoachings oder Hausbesuche. Die Eierlegende Wollmilchsau bzw der motorradtransportierende Allzeitmedizinundchristeinsatzbereitbus.

Ohaaaa! Hätte ich nicht Klaus getroffen im Oktober, der mir seinen Bus gezeigt hat bei einem Camper-Treffen, mit einem superentspannten, pragmatischen Ausbau mit Motorradeinstellmöglichkeit…. : mir wäre die Idee nicht gekommen. Ich hatte bis dahin ein Allradbus/Pickuptruckaufsetzkabinen-Dingsbums gesucht.

Gelernt: die eigenen Pläne sind zwar wichtig, lasst Euch aber von anderen Menschen und vor allem von GOTT überraschen. Seine Pläne sind immer besser. Auch wenn die Situationen manchmal zu Ratlosigkeit, Angst oder Haareraufen führen, lerne ich zunehmend, es kommt viel besser.

Geduld und Vertrauen. Meine zu lernenden Kernkompetenzen im Übungsfeld mit Steigerungspotenzial.

Das gilt nicht nur für den Bus. Es gilt für Beziehungen genauso. Es gilt für das Leben überhaupt. Sag ich ja: Zen und die Kunst einen Bus auszubauen. Für uns Christen: Betet nicht erst, wenn ihr nicht mehr selber weiterwurscheln könnt. Betet bzw REDET einfach dauernd mit Gott.

Und macht Euch auf was gefasst.

Er führt Euch „auf weite Wasser“, auf Wege und zu Menschen, die hättet Ihr nie von Euch aus gefunden.

Wenn Ihr wollt und mein Josua fertig ist, gehen oder fahren wir zusammen manche solcher – oft holpriger – Wege.

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