Liebe zeigt sich in Freiheit und De-Mut

2024 fing ganz all-ein an und ich wollte es so: nur mein Hund und ich im Bus, oberhalb von Landau, zwischen Frankweiler und St. Johann, Sekt aufgemacht, Kleinigkeit gegessen und der Stadt zugeschaut beim Feuerwerk. Allein sein: davor habe viele Menschen Angst und bleiben z.B. in nicht mehr gesunden Beziehungen oder unterfordernden Jobs, die ihnen nicht gut tun. Nur weil Gewohnheit eine selt-same, aber falsche Sicherheit ausstrahlt. „Lieber das bekannte Unglück als das unbekannte Glück“ (den Autor hab ich vergessen).

Meine Erfahrung ist immer wieder gewesen: in der sogenannten Unsicherheit liegt die Freiheit, der Mut,  in was Neues zu springen, von dem man nicht weiss, wie es ausgeht, wo man landet, und/oder sich selbst mal ganz ohne Theatralik auszuhalten. So ging dieses Jahr los.

Dieser Mut und vor allem die Freiheit, die mir durch die immer tiefer werdende Freundschaft mit Jesus geschenkt ist, führten mich durch die unterschiedlichsten Abenteuer und zu den liebevollsten Menschen. Auf der Couch oder bei Instagram begegnet man all dem nicht.

Ob im Allgäu, in Thüringen, in Sachsen oder Brandenburg, in Dänemark, Schweden, Norwegen, oder hier in der Pfalz oder neuerdings auch im Saarland, von dem ich bisher – Asche auf mein Haupt: Nachbarbundesland….! – kaum was kannte ausser der Uniklinik Homburg aus leidvoller Erfahrung.

Beim Durchschauen der Bilder dieses Jahres kamen die unterschiedlichsten Gefühle wieder hoch. Glücksgefühle beim Wandern in Bergen und Wäldern, beim Baden in Seen und unter Wasserfällen. Begegnung mit dem Elch in Norwegen. Fahrt gefühlt durch halb Skandinavien, erst ich allein, dann mit meinem Sohn, schliesslich mit Kai, Anastasia und ihren Kindern. Begegnungen im Außen mit Herzensmenschen bei wunderbaren Gesprächen,  Begegnungen mit mir selber und meinen Paradigmen und Ängsten und am Besten: Begegnungen mit Jesus, wenn Er führt, schützt und coacht. Wenn Er lacht, weil ich mal wieder nicht im Vertrauen bin.

Die Erfahrung machen zu dürfen, nichts allein stemmen zu müssen, nichts manifestieren oder energetisch hochhalten zu müssen, sondern im Vertrauen auf Ihn meine Wege zu gehen.  Immer wieder fragen und beten, mit jeder noch so kleinen Sache zu Ihm zu kommen und nicht erst wenn ich mit meinem eigenen Gewurschtel gescheitert bin und dann vorwurfsvoll nach Gott zu fragen…

Früher dachte ich, Freiheit sei, dass ich alles machen kann, was mir in den Sinn kommt (und ethisch ist, selbstredend). Freiheit jetzt ist für mich Loslassen und Geschehenlassen. IHM die Wege und mein Leben zu überlassen.

Sogenannte Wunder passieren, wenn ich die Steuerung und die Kontrolle aufgebe und mich Ihm übergebe. Dann lässt Er es zufallen, in unser Leben fallen. Das können wir mit unserem in der Dreidimensionalität gefangenen, aufgeblasenen Ego gar nicht umreißen oder uns ausdenken oder hervisualisieren. Im Loslassen passieren dann die „Wunder“, tauchen Menschen auf im Leben, darauf wäre man selber nie gekommen. Ich habe nicht gesucht, wurde aber gefunden. Und da hatte ER seinen Plan schon stehen….Er fügt zusammen, was zusammen gehört und trennt, was besser eigene Wege geht.

Wenn wir rückwärts schauen, können wir vorwärts leben. Will heissen: Ich bin derart dankbar, wenn ich mir – bei allen Verrücktheiten und dem ganzen Weltenchaos – das Jahr 2024 anschaue, dass ich sehr gespannt bin, was Gott noch so alles im Köcher hat.

„Das einzige was zählt, ist die Liebe“, sagte mir ein Patient vor Jahrzehnten, auf dem Sterbebett, DEM Rückblickszeitpunkt schlechthin, mit glücklichem Strahlen im Gesicht. Was ist denn Liebe? Der heilige Augustinus soll gesagt haben: „Liebe und dann tue was du willst“, was nicht das meint, was vielen jetzt in den Sinn kommt. Mit dieser Liebe ist 1. Kor. 13 gemeint. Wenn wir in dieser Liebe unterwegs sind (!!), kann uns gar nichts passieren, echt nichts!

Ich versuche, dieser Liebe immer näher zu kommen, sie ist ein hehrer Anspruch. In dieser Liebe lösen sich Situationen und Beziehungen finden neue Wege, es kommen Lösungen, die lösen, was vielleicht ungut verklebt ist.

Diese Liebe wagt es, sich verletzlich zu machen, sie lässt Mauern und Masken fallen, zeigt sich demütig, ungeschützt und nicht narzistisch. Sie ist nicht theatralisch oder sich anders darstellend, sie ist pur und offen und leise und gerade deswegen so groß und stark. Kann nur Gott so lieben?

Genau deswegen – jetzt der Bogen zu Weihnachten – kam Jesus als Baby auf die Welt anstatt sich als strahlender Herrscher – Zack – sofort als Lichtgestalt am Himmel  zu manifestieren. Im Stall, nicht im Palast. Mit Eltern, die keiner kannte statt erkennbarer Königssohn. Im Stroh, nicht im Federbett. Mit Maria als Mutter: wieviel Vertrauen in Gott musste sie haben, um zu glauben, dass Jesus der Messias ist und trotzdem keine Herberge zu finden, im Dreck und Dunkeln zu gebären, später einen Sohn großzuziehen, der auch seine Sandalen nicht zuband, herumtobte, sich vielleicht verletzte, und eben aufwuchs wie ein Junge so aufwächst.

Warum tut Gott so was? Warum so klein, so nackt, so ausgeliefert?

Was wäre es gewesen, wenn Jesus einfach so da gewesen wäre? Eine Machtdemonstration.

So war und ist es Liebe. Große Liebe zeigt sich im sich klein und bar machen können, es wagen, sich auszuliefern. Sie ist ehrlich, hat keine Angst vor Missverständnissen, sie will klären und weiten. Sie versteckt sich nicht, sie täuscht nicht, sie braucht keinen Schutz, sie spielt nichts vor, was nicht ist. Sie kennt die Angst vor Nichtgeliebtwerden nicht. Sie liebt. Sie ist treu, immer.

Ich wünsche Euch allen ein LIEBE-volles Weihnachtsfest und ein gesegnetes, Gott-geführtes 2025. Wagt es!

ein Bilderrückblick 2024:

3 Kommentare
  1. Ruth
    Ruth sagte:

    Liebe Ute, die übergeordnetste und deine Liebe sind zu spüren. Es ist die etwas andere Weihnachtsgeschichte. Herzlichen Dank dafür! Fühl dich umarmt von Ruth

    Antworten
    • Michael
      Michael sagte:

      Liebe Ute,
      ganz so sollte der Weihnachtsgedanke in uns allen gefühlt und erlebt werden.
      Mit Jesus der für uns längst aus der Krippe als erwachsen wahrgenommen wird. Einer Herausforderung der wir uns stellen müssen.
      Liebe Grüße Michael

      Antworten

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