Mutigtrotziges Kleinbäumchenzwergenhutmoos im Bärlauch

Sie stehen da wie eine kleine Moospatroullie im Gegenlicht oder wie kleine vermooste Zwerge in Reih und Glied, mitten im Bärlauchfeld im Köpfertal in Heilbronn. Ich kenne diese Stellen, wo das duftende Zwiebelgewächs wie grüne Wasserfälle über alle Hügel, unter allen Bäumen und entlang des Bachlaufs flutet. Bärlauch soweit das Auge reicht. 

Ich war eigentlich auf der Durchfahrt, von der Bacelorfeier meines Sohnes in Biberach bei Ulm her kommend, in Flein Station gemacht, damit Klein-Chai untergebracht und behütet war, danach Fleiner Freundinnen besucht. Und jetzt noch Bärlauch ernten gehen!

Auf der Hinfahrt hatte ich in St. Leon-Rot und Altlußheim Station gemacht für einen Hausbesuch und für  Freundesbesuche. Auch dort kenne ich fast alle Plätze, wo die grünen Stängel wachsen und ungefährlich geerntet werden können.

Also heute beim Ehrenfriedhof geparkt, links runtergelaufen ins Tal, eine alte Joggingstrecke von mir war das mal gewesen… 

Rechts und links alles voll mit dem zwiebeligen Grün und hinten bei dem Stausee rechts im Hang dann diese eigenwillig anmutenden Mooszwerglein. Sie stehen unter und zwischen dickmoosigen Baumstämmen, wie in Gruppen, die sich verabredet haben zum Sonnenuntergang. Alle mit moosigen Zipfelmützchen. Was ist das? Es sind dünnstängelige Jungbäumchen, an denen Moos dreieckigsförmig hochgewachsen ist. Zu putzig. 

Wie Trolle auf Party. 

Ich lache mich den See entlang und hinein in die Bärlauchpracht. Meine Lieblingsstelle kenne ich genau. 

Jetzt die Stimmung: im Hintergrund Gewehrsalven, die durch den Wald vom Schießstand rüberpeitschen, über mir rauschen die Baumwipfel im sich nahenden Sturm, dabei scheint noch die Sonne tief in den Wald, es duftet nach Knoblauch und ich hocke mitten im saftigen Grün und kann diese verschwenderische Pracht gar nicht fassen. 

Chai dippelt hinter mir her, setzt sich ins Grün und staunt. Ich kann fast nicht aufhören zu sammeln, sehe immer neue Felder. 

Ganz versonnen schlendere ich dann zum Bus zurück.

Überlege, wie ich meinem Sohn zeigen kann, Bärlauch ganz einfach von Maiglöckchen zu unterscheiden. Sehe Märzenbecher bzw Waldanemonen mitten im Waldlauch stehen. Die Glöckchen kommen erst später und stehen nicht in solchen Gruppen. 

So schön! Freue mich schon auf das Pesto, auf Nudeln oder zu Käse oder im Brot…..

Bin wieder versöhnt mit dieser Stadt, die so viele Bausünden begeht und an sich selbst herumschnippelt. 

Wenn ich im Wald bin, komme ich an und komme ich runter. 

Und hier ist es, als ob er mich umarmt mit Sonne, beduftet mit Bärlauch und mich überrascht mit diesen kleinen zipfelig-trotzigen Mooszwergen. 

Bitte erhaltet den Wald und opfert ihn nicht auf dem Altar einer naturzerstörerischen Klimareligion.

Wir sollten uns wieder DEM einen wahren Gott zuwenden statt uns neue goldene Kälber auszudenken und neue Tänze um sie aufzuführen.

Stellt Euch eine Welt vor, in der das Reich Gottes hier ist, weil wir alles, was wir tun, IHM zur Ehre tun. 

Weil ER im Mittelpunkt steht und nicht wir selber. 

Wo wir arbeiten, weil wir anderen etwas Echtes, etwas Gutes tun wollen. Weil wir aus Liebe und in Demut handeln. 

Was wäre dann? Wie sähe es hier aus? 

Das ging mir durch den Kopf, als ich vom Köpfertal weg fuhr wieder in die Pfalz.

Euch allen einen gesegneten Sonntag. 

Genießt die Mandelblüte an der pfälzischen Weinstraße!

1 Kommentar
  1. Monika Hyde
    Monika Hyde sagte:

    Liebe Ute, so eine schöne Erzählung und Beschreibung. Man fühlt sich mitten drin. Man riecht förmlich den Wald und den Bärlauch. Die Mooszwerge sind herrlich anzuschauen und ich komme beim lesen schon runter.
    Die Welt wäre in Ordnung wenn wir Gottes Wort befolgen würden. In Philipper 2,3 steht “in Demunt achte einer den anderen höher als sich selbst”……dies wenn jeder tun würde……dann hätten wir hier schon ein Paradies auf Erden.

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