Jo aller! Die Sunn scheint heit emol, gehmer in de Wald. Heit moie hab ich in de Pälzer Weltgeschicht gelääs, des missener a mol mache….. do wääsch net: isses a Hinnerpälzer odda a Nordpälzer odda a Siidpälzer…. vunn allem was dabei….
Der Wald spricht allegorisch mit mir über Altwerden und über Geduld, über Fugen im Leben, manchmal Dehnungsfugen, manchmal Trennungsfugen, dann über Fülle und über Stille. Als ich hier wegfahre, höre ich beim Nachbarn das Brummen seiner Wärmepumpe, als ob ein Zug im Bahnhof steht mit laufendem Motor und einfach nicht weg fährt. Der Klang verfehlter Heizungspolitik. Man stelle sich nur vor, ein ganzes Wohnviertel wird zukünftig so klingen. Bahnhofsstillstandsbrummen in allen Tonlagen. Kann man das mit Tinnitus ausgleichen sozusagen als Gegenhochtonsausgleich?
Das Wasser in den Kanistern zwischen meinen Bussitzen ist kurz vorm totalen Einfrieren. Ich wuchte es raus und stelle es an den Kachelofen im Wohnzimmer…. Jetzt ist der Bus ganz ohne Wasser.
Später schlendere – wandern kann ich es mit meinem alten Hund nicht mehr nennen – beobachtend durch den angeeisten Herbstblätterwald. Die Entdeckung der Langsamkeit: war das Moos schon immer sooo grün? Die Lamellen von Pilzen so fein? Der Kontrast zwischen Moosen und Blättern so überraschend?
Mein Altherren-Chai setzt sich ins Blattwerk und tut so, als könne er mich noch beschützen: er schaut ernst den Weg entlang, während ich zwischen Sandsteinen und Pilzen mit dem Handy jongliere.
Ein Stein ist wohl vor längerem beim Hinunterrollen oder -fallen aufgebrochen in zwei Teile. Dazwischen hat sich Laub und eine Buchecker eingefunden, Symbole für Neues im Zerbruch. Man sieht den zwei Teilen noch an, dass sie mal zusammengehörten. Der Herbst hat sich reinwehen lassen und mal sehen, was dann der Frühling draus macht?
Wie oft geht es uns so, wenn etwas in unserem Leben zerbricht: eine Beziehung, eine Illusion, ein Lebenstraum…? Neues fällt hinein oder füllt die Fugen und mit ein bisschen Geduld entsteht etwas Unerwartetes, etwas was wir nicht erwartet haben, weil wir so gern alles selber beWERKstelligen wollen?
Beim längeren Betrachten kommen mir viele Meditationsideen. Zu Zerbruch und Neuanfang. Zu Fugen und Sunden. Zu selber Denken und sich von IHM beschenken lassen. Wann genau bin ich in meiner Mitte?
Der einzige, der hier ohne Übung dauerhaft im Hier und Jetzt ist: Chai.
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