Bin seit gestern Abend hier in Flein, wo ich fast 30 Jahre gewohnt und gearbeitet habe, meine Kinder aufwuchsen, ich ärztlich tätig war.
Habe Christel und Volker besucht, wir hatten einen gesprächsreichen Abend. Die beiden gehören zu den Menschen, die einfach Menschen sind: achtsam, liebevoll und hilfsbereit. Habe dann in der Ernst-Clement im Bus übernachtet, mit den beiden noch gefrühstückt und bin hernach zu Kuni und Rolf gefahren. Bei ihnen sind meine Kinder quasi auch aufgewachsen, sie waren „Oma und Opa Weller“. Eine wunderbare Kindheit hatten sie bei ihnen in Garten und Haus!! Ich merke wie ich volllaufe mit Erinnerungen und Wehmut.
Ich brauch jetzt Zeit für mich, das muss jetzt mal „sacken“. Vergangenheitsbewältigung. Bin oberhalb von Flein, auf dem Haigern, am Wald, da wo Petra ihre Pferd longiert hatte bis sie weggehen musste von hier. Flügeltür auf, Schreibzeug raus und Gedanken und Gefühle in die Finger fließen lassen. Im Wald Buchfinken, Amseln und Zilpzalp und vor mir Hummeln in einem Meer von Hahnenfuß. DA könnte man grad keine Pferde mehr hinstellen!! DA stand meine Lea vor Jahren, als es noch gepflegt war. Ich geh zum ehemaligen Stall, der wie ein Adlerhorst oberhalb von Flein mit Blick auf Heilbronn und den Heuchelberg liegt oder lag: er ist innen ausgebeint, der Reitplatz abgebaut, der vormalige Anbindeplatz von Lea gibt den ganzen phantastischen Blick frei unter einem Walnußbaum. Alles wurde von einem Investor aufgekauft und soll wohl ein Sternehotel oder sonst sowas Luxoriöses werden. Ich fotografiere in meiner Traurigkeit Breitwegerich, Löwenzahn und den alten Kirschbaum, ein Ast wurde vom Gewitter abgeschlagen, er hat trotzig geblüht und es wird ihm nichts nutzen: Er wird wie all die Idylle hier dem Kapital und seinen naturfernen und über-großen Träumen zum Opfer fallen. Die Koppeln, der Stall, die Wiesen…. Die Blumen, Kräuter, Bienen, Vögel, die hier lebten sollen sich was anderes suchen.
Sicher sind wir auf Erden, um sie zu gestalten, aber in Achtung und Dankbarkeit und in Ehr-Furcht und Demut. Ich persönlich glaube, dass uns dieser Planet geschenkt wurde, ich gehe soweit zu vermuten, dass er nur für uns erschaffen wurde von IHM, dem ich vollkommen vertraue und dem ich alles verdanke. Und ich glaube, dass es für alle reichen würde, wenn….
die Gier nicht wäre und wir uns der Fülle der Natur bewusst wären und die Kräuter und Pflanzen nutzen würden, würde es für alle reichen, meine Meinung. Der Wald ist voll davon, aber wir haben keine Ahnung mehr. Wir rennen der verarbeitenden Nahrungsmittelindustrie hinterher und essen demnächst 3D-Drucker-Essen…..soll ja CO2-neutral sein. Glaubt ihr das??
Ich habe mir jetzt ein Buch über „Hexenmedizin“ bestellt, um nochmal tiefer einzutauchen. Eine andere Reise, zu den Vorfahren, den Germanen, und den weisen Frauen, zu den Kelten und den mutigen Männern. Liegt es daran, dass es mich immer wieder in den Wald zieht? Die Germanen betr-achteten den Wald als heilig, ihre „Schamanen“, die Hexen (Hekaten) zogen von Siedlung zu Siedlung, lebten im „dichten Wald“ (wo ist der bitte heute??), brachten Neuigkeiten und heilendes Wissen mit. Im übrigen haben die Römer das Wort Germane falsch gedeutet: dachten es kommt von Waffe (Ger der Speer) und Mann und haben dann ein Bild des Wilden Menschen im Norden in die Köpfe gemalt. Es hat aber wohl einen anderen Wortstamm: Geror, eine Göttin im Norden, die einen heiligen Garten hatte, in dem gefeiert und getanzt und gelacht wurde und Mani, der Mond. Die Germanen waren nach den Mondgezeiten ausgerichtet, nicht nach der Sonne. Ihre Feiern richteten sich danach. Demnach bedeutet Ger-manien: Das Volk, was entsprechend der Mondzeiten tanzt und feiert (Quelle: WALNUSSBLATT 04/2022, S. 10, Autorin Birgit Weidfrau). Wie schön ist das denn?
So. Jetzt steht wieder alles Kopf und das ist gut so. Aus den gewohnten Denkbahnen raus und die Reise beginnt. Lest es mal nach.
Habe Euch noch paar Bilder gemacht von Knoblauchrauke, Breitwegerich und Brombeerblättern. Ihr könnt solche Kräuter verwenden zum Heilen von innen und außen. Heilen kommt von heilig. Das sollten wir wieder aufgreifen und dann auch leben.
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