Sich Tragenlassen oder einfach Drüberwachsen

In diesen Zeiten fragen sich immer mehr Menschen, wo wird das alles noch hinführen? Was ist Fake und was echt? Wir sind aus unserem Esgehtimmersoweiter-Schlaf und Wirkönnendasallesallein-Denken ungehobelt erwacht worden. Und es hört nicht auf mit dem Durchgeschütteltwerden. 

Wir reiben uns grade kollektiv die Augen und sinnieren: was ist zu tun?

Wenn man Missstände erkennt, soll man dagegen angehen oder es „einfach“ anders vorleben? Auf was fokussieren wir uns? Was ist im Zentrum unseres Denkens und Tuns? Was ist unser Angelpunkt, die Nabe unseres Rades, um das sich alles dreht? Der Anker, der Leuchtturm, der Fels, auf dem wir stehen?

Wenn ich mit solchen Gedanken und manchmal mit schwerem Herzen durch die Stadt oder die Natur laufe, redet ER mit mir durch Perspektiven am Straßenrand, im Park oder im Wald. Dann lege ich mich auf den Bauch oder stelle mich auf Zehenspitzen zum Fotografieren. Und diese Bilder lösen Gedankennetzwerke und Intuition aus. 

Mein Herz wird wieder leicht, der Fokus ändert sich. 

Es gibt eine Szene in THE CHOSEN (Eine der besten Jesus-Verfilmungen, die ich kenne), in der Petrus auf dem Wasser Christus Jesus entgegenläuft, ganz im Glauben. Er stieg aus dem Boot, in dem andere Jünger saßen und das mitten in einem Sturm. Um ihn herum tosende Wellen und über ihm krachendes Gewitter. Bei der Verfilmung wurden die Schauspieler in ein mega Becken gepackt, Petrus mit Sicherungsseilen an der Decke befestigt und der Jesus-Darsteller stand auf einem schwimmenden Dock. Alle waren nach eigenen Auskünften bis ins Mark betroffen und berührt von dieser Szene – und natürlich klatschnass bis auf die Haut….

Auf jeden Fall geht Petrus mit FOKUS auf Jesus zu und – geht über Wasser, so steht es in der Bibel und ich glaube, dass es genauso war. Die anderen Jünger versuchen anfangs, ihn davon abzuhalten: hey, spinnst du? Aus dem sicheren Boot (?) raus? Du kannst gar nicht schwimmen! Bleib hier!

Und Jesus ruft: schau nur auf mich und nicht auf den Sturm!

Petrus läuft IHM tatsächlich entgegen, ohne unterzugehen, bis, ja bis er auf den Sturm, die Wellen, das Gewitter schaut, den Fokus ändert und dann: untergeht, zack auf der Stelle. Schaut Euch diese Szene an und überlegt, was das mit der heutigen Zeit zu tun hat.

Im Film geht Petrus unter und man sieht von unten aus seiner Perspektive die Füße von Jesus über ihm und dann kommt SEINE Hand und faßt ihn und zieht ihn raus in SEINE Arme. Jesus fragt ihn: warum hast du gezweifelt und nicht einfach auf mich geschaut? Petrus fängt herzzerreißend an zu weinen….

Wie wird unsere Zukunft? Was wird aus unserem Land? Kommt ein Krieg? Undundund…. das sind die Wellen und Gewitter-Fragen unserer Zeit. Wenn wir aber auf IHN schauen, aus unseren gewohnten, vermeintlich sicheren (??!) Booten steigen, nicht auf die Unkenrufe der anderen hören, sondern auf unser Herz und auf IHN und dann nur noch auf IHN schauen, auf IHN hören, auf IHN vertrauen, können wir vermeintlich Unmögliches vollbringen und „über Wasser gehen“.

Diese Gedanken kamen mir über die letzten Tage, nachdem ich vorgestern in Landau an einem rostigen Gartenzaunpfosten dieses Schlingpflänzchen fotografierte und nach dem gestrigen beeindruckenden Gewitter über Münchweiler.

Das Pflänzlein könnte ohne das Rost-Kreuz gar nicht nach oben wachsen. 

Dieser Kontrast zwischen dem beharrlich dastehenden Pfosten und der zarten Zaunwinde. 

(Noch ein ganz anderer Gedanke: das Zarte wächst über das Beharrliche und Starre drüber mit genau diesem als Stütze…)

Symbole des zarten Weiterwachsens und Getragenwerdens.

Und Gedanken des beharrlich an altem rostigem Eisen neu Drüberwachsens. 

Ich könnte lange davor stehen und darüber meditieren. 

Solche Symbolik fällt mir immer öfter auf und ich lerne auch immer mehr Menschen kennen, die auf IHN zuleben, IHM beharrlich nachfolgen, sich an IHN anschmiegen und sich festmachen, egal was vermeintlich „gute Freunde“ sagen.

Denn: unser wahrer, bester Freund ist der Heilige Geist. 

Leise, charmant, treu, beharrlich uns zu führen und zu begleiten, wie Gott uns gedacht hat. 

Bleibt ruhig, bleibt im Vertrauen, egal was kommt. Wachst weiter an IHM und durch IHN. 

Ich überlass Euch den Fotos und Euren dann aufsteigenden inneren Bildern. Könnt Ihr gern in den Kommentaren teilen.

1 Kommentar
  1. Rainer Blank
    Rainer Blank sagte:

    Hallo Ute,
    sich tragen lassen, ist nicht “mein Ding”, fühle mich eher getrieben und versuche mit “guten Taten und im Gedanken an Gott” darüber zu stehen und “vorbereitet” zu sein!
    Allerliebste Grüsse

    Antworten

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