Lärchen über dem Feld. Nachtigall im Weissdorn. Rapsfelder soweit der Himmel reicht. Kraniche ziehen vorüber. Schwalben bauen Nester.
Ich beim Morgenspaziergang, meinen Gedanken und Gefühlen nachhängend nach meinen Vortrag gestern über GLÜCK.
Alles blüht, wächst, sprießt, wird von der Knospe zur Blüte, ist im Werden, vom Nichtmehr zum Nochnicht.
Frühling und Glück. Ich denke so: in unserem Leben gab und gibt es immer wieder Situationen, wo wir wachsen und uns verändern wollen, aber auch gern schon dort wären. Halten diesen Übergang der Verpuppung schwer aus. Das Alte ist nicht mehr, das Neue noch nicht da. Ungeduld und Frust kann sich breit machen. Wir wissen: so geht es nicht mehr weiter, diese Situation, der Arbeitsplatz, die Beziehung….. so geht es nicht mehr, man wird nicht mehr gesehen, gewertschätzt, fühlt sich bedrängt oder kann seine Werte nicht mehr leben. Verharren wir in einer Starre oder wagen wir neue Horizonte, die noch nicht einsehbar sind? Lieber im bekannten Unglück als im unbekannten Glück? Oder ist es alles Egoismus?
Wo fängt Liebe an und hört Egoismus auf?
Wo sollte man sich treu bleiben, auf die Gefahr hin, dass manche Freunde keine mehr sind oder uns für Narren halten? Oder wir in Spalten landen zwischen zwei Welten.
Wann genau ist man sich treu? Wenn man sich auch aushält in Tälern und mit seinen Nauben..?
Denkt nicht, ich hätte darauf pinselstrichgenaue Antworten. Ich kann nur aus meinem Leben berichten, von Schiffbrüchen, Abschieden, Umzügen, Enttäuschungen und Verrat. Und was es mit mir gemacht hat bzw eher: was ich mit Hilfe von und mit echten Freunden lernte, die auch in Feuer und Sturm stehenbleiben, die reinen Wein einschenken statt Honig „ums Maul schmieren“ und in dem Wissen und Glauben, dass ich von IHM immer gehalten, ausgehalten, getragen und gesehen werde. Dass ER mich zu neuen Ufern bringt, darauf ist Verlass. Egal wie es mir mit mir selber geht. ER sieht weiter und größer und liebevoller.
Ich habe gelernt, dass Glück nicht von äußeren Umständen abhängt.
Landschaften genießen, Gerüche wahrnehmen, Liebe spüren dürfen, in meinem Sprinter Gegenden und Menschen kennenlernen, gesund sein….. alles vergänglich, alles zieht vorüber. Alles hat seine Zeit.
Ich habe auch gelernt, dass es nur EINE wahre treue Liebe gibt, die Menschen versuchen zu geben, es aber doch nicht können – ich auch nicht.
Zu oft will man doch besitzen, wahrgenommen werden, fühlt sich angegriffen und getriggert an alten Wunden.
Glück ist nicht das Gegenteil von Unglück.
Glück ist auch nicht ein Zufallsprodukt, was durch Kleeblätter oder auf Pferderücken in unser Leben fällt.
Glück ist eine Entscheidung, das Leben in Liebe so zu nehmen, wie es ist und wie es fließt und zu formen, wo man es kann und beides unterscheiden zu können. Mein Opa saß dann im Garten vor den Gelbrüben, zu denen er sich nicht mehr bücken konnte mit über 100 und pfiff leise ein Lied beim Unkrautjähten vom Hocker aus. Überhaupt würde ich gern mit ihm jetzt mal reden. „Grossvadder…. Konnst net oimol kommen aufn schnölln Kaffee?“
Glück kommt nicht von Instagram-Videos oder Sprachnachrichten, obwohl ich mich über letztere sehr freue, wenn sie von geliebten Menschen kommen. Aber sich nicht abhängig machen davon.
Glück, Gelassenheit und Glaube – gehören zusammen.
Oft findet das Leben in Ritzen, im Kleinen, im Leisen statt. Hinsetzen, still sein und mitwachsen im Fluss des Lebens. Darauf vertrauen, dass wir ankommen bei IHM. ER wartet auf uns überall……
liebe Ute,
deine Worte berühren mich sehr tief. Ich
danke Dir von Herzem.
Bin gerade in Cista Rica, spühre die Natur und meine Verbundenheit mit der Quelle.
Herzensgrüsse von Mirjam
Liebe Mirjam, danke für deine Worte! Nur wer es wagt zu leben und zu lieben und sich verletzen zu lassen und neu anfängt, immer wieder, kann das verstehen… Du gehörst auch zu diesen Menschen, die tief leben und lieben können. Danke für Dein Sein!