Mädesüß und Hundskamille
Vogelbeeren über Heidekraut
Birken in einem Meer von Heidelbeeren und Wacholderbüschen
Dazwischen Felsfindlinge
Weideröschen hinter Schafsgarbenfeldern und vor tiefblauem Meer
Vogelbeeren zwischen Birken und über Johanniskraut
Einen Landschaftsgärtner braucht die Natur hier nicht.
Und ich geh überall baden, wo es nicht gerade Quallen hat oder der Meeresrand von Algen und Tang völlig übersät ist.
In Bergseen, in Fjorden, im Atlantik, im Geiranger, im Hadanger, in Wildbächen, an Wasserfällen, an Badeseen, wo nur Norweger hingehen….
Das Land über die Haut aufnehmen. Salzwasser, Gebirgswasser, Süßwasser, Strandsand zwischen den Zehen.
Das Land mit der Kamera einfangen, in seinem besonderen Licht, Nordlicht, weiches Sommernordlicht, das nicht enden will, in Blütenbuntheit, tiefroten Wildrosenhagebutten oder lila Weideröschen.
Das Land riechen, das Salzwasser, das Mädesüß, Wacholder in warmer Sonne.
Das Land hören, wie Möwen kreischen, Wellen an Boote schlagen, Kraniche rufen, Ginsterschoten in der Brise klappern, Birken und Zitterpappeln im Wind rascheln.
Das Land schmecken, Wildheidelbeeren, Himbeeren, Salzwasser, Wildkräuter, Sardinen und Kardamonschneckennudeln.
Das Land erklettern über seine schroffen Felsen im Süden zwischen Egersund und Lindesnes. Um den berühmten – den ersten Norwegens – Leuchtturm herumklettern, mit Hund und den Freunden aus Gersbach.
Morgens nach unserer Übernachtung in Fyr bin ich früh nochmal hoch zum Leuchtturm. Wieder dieses besondere Licht. Alles strahlt mich an und in den Tag. Ich setze mich lange auf einen Felsen und schaue auf das dunkelblaue Meer, blinzele in die aufgehende Sonne, mein Hund lässt sich sehr fotogen im Gegenlicht nieder und ich kann sie fühlen: die Standhaftigkeit, die Ruhe, die Orientierung, die der Leuchtturm ausstrahlt, wie er so unerschütterlich-eisern in den blauen Himmel ragt. Er hat ein Nebelhorn an der Seite, was man bis zu 35 km weit hören kann. Egal welcher Sturm grade tobt. Die Leuchtbirnen im Turm werden regelmässig gewechselt. Unbeirrt gibt er Lichtsignale ab.
Wer sich auf IHN ausrichtet, geht in keinem Sturm, in keinem Nebel verloren.
Eine solche Dankbarkeitsdichte hatte ich noch nie wie hier in Norwegen.
Liebe Ute,
deine Ausführungen und die Fotos machen richtig Lust, nach Norwegen zu reisen. Wunderbar – du hattest es bestimmt sehr gut dort mit deinem
Sohn, deinem Hund und überhaupt.
Liebe Grüsse,
Beate