Vom Führen und Schicken

Schwäbische Alb – So-kann-es-auch-Sein – Dürrenmettstetten – Bergfelden – Pferde schicken – von Gott führen lassen.

Abfahrt Landau am Freitag nachmittag, super Idee nach dem Feiertag „Fronleichnam“ über die Autobahn Richtung Stuttgart zu fahren, kommt sonst keiner drauf bei Traumwetter….🙄

Erstens: ich fahre dann ab KA über Land, durch den Schwarzwald über kleine Seitenstraßen, vermisse dabei mein Motorrad, ähäm…

Zweitens: ist Euch aufgefallen, dass wir seit 2 Wochen klaren blauen Himmel haben und wie schön das ist, wenn Natur im natürlichen Licht erscheint und unter Schäfchenwolken?

Drittens: wer weiß von Euch noch, was Fronleichnam ist, außer die Möglichkeit eines Brückentages? Ich will jetzt nicht eine Diskussion vom Zaun brechen, ob man in einem ursprünglich christlichen Land noch christliche Feiertage im Kalender belassen sollte. Darüber können wir mal „gesondert reden“, persönlich im Wald oder bei einem Kaffee oder beides. 

So, los gehts. Bei Gernsbach runter von der AB, und dann entlang einer Bundesstraße 462 durch das Murgtal, hier war ich auch noch nie! Deutschland ist sooo schön! Wir müssen auf unsere Landschaften achten, dass sie nicht mit Windrädern und Solarpanelen versiegelt und verschandelt werden. 

Ich habe mir vorgenommen, immer mehr auf innere Impulse zu hören, also folge ich dem Schild „Schwarzenbachtalsperre“ und lande inmitten von Motorrad-Kohorten. Das ist auch mir Zuviel, also Flucht in kleinere Seitenstraßen  und ins Wald-Dorf-Kurvenstrassen-Wunderland. 

Dann weiter aufs Navi gehört und wieder auf der Bundesstraße gelandet. 

Riwwer-unn-niwwer durch den Schwarzwald Richtung Schwäbische Alb in Dürrenmettstetten gelandet, dort wieder dem Impuls gefolgt, „Aussichtsturm” anzupeilen. Und Leute: Ein Ausblick Richtung Rottweil und die Alb und ein so liebevoll gemachter Picknickplatz mit Aussichtsturm, Holzhäuschen und Getränkeautomat auf Vertrauensbasis. Auf dem Türmle, den ich nicht bestiegen habe aus Rücksicht auf meinen Hund, hörte man einen Amateurfunker laut in alle Richtungen sprechen. Hat wohl die Reichweite getestet… 

Unten saß seine Frau auf einer Bank neben ihrem alten Piaggio, der voll war mit Klamotten, Essen und Campingutensilien. Ihr Mann hatte ein altes Moped mit Anhänger, Fahnen dran und Funkutensilien unterhalb vom Turm geparkt. Die beiden übernachteten dann in einem Zelt neben der Bank. 

Ich habe mit ihr am nächsten Morgen geredet und kenne jetzt alle ihre Probleme. Redselig und leutselig alle, die ich hier traf. 

Eine Frau hatte mir durch den Getränkeautomataltersüberkprüfungsschlitz ihren Perso durchgezogen, da meiner nicht einscannbar war, damit ich zusammen mit ihr und ihrem Mann einen Radler trinken konnte! 😎

So sollten wir miteinander umgehen und so sollte auch die Natur respektiert und gepflegt werden. Dazu hab ich ein paar Bilder gemacht. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu knipsen:

Ein Getreidefeld voll mit Mohnblumen und Kornblumen. Hecken um das Holzhäuschen voller Himbeeren, Brombeeren, Holunder, Giersch….. Überall Hummeln, Bienen und andere Bestäuber. Vogelgezwitscher bis in den späten Abend und früh morgens auch wieder. 

Habe dort dann übernachtet.

Bis Bergfelden, wo der Bodenarbeitskurs mit Cora Straubinger stattfindet, waren es gerade noch 20 km, gefühlt 20 Serpentinen zwischendrin.

Und jetzt noch zum Kurs: Lernen wie ein Pferd mir vertraut, damit ich es vom Boden aus führen und schicken kann. Über Hindernisse, durch Flatterbänder, durch Bällebäder…..

Führen bedeutet nicht zerren, sondern mit und neben dem Pferd gemeinsam zu gehen. 

Schicken heißt: an der langen Longe von mir wegsenden, durch Slalomstangen, Raschelfolie oder über Schwimmnudeln und es dann wieder zu mir einladen und herholen, alles durch Körpersprache und Vertrauen. 

Schicken setzt noch mehr Vertrauen voraus als Führen, oder?

Auch bei uns ist das so: Wir lassen uns nur freiwillig führen von Menschen, denen wir vertrauen. Und wenn uns jemand sendet, besteht gegenseitiges Vertrauen. 

Ich merke immer wieder, wie man im Umgang mit Pferden viel lernen über das Leben miteinander im allgemeinen, sogar über meine Beziehung zu Gott. 

Im Kurs hat sich noch herausgestellt, dass eine Teilnehmerin einen Schwarzwälder besitzt von den gleichen Züchtern, von denen meine Lea war….Wieder ein Impuls: ob sie wohl „zufällig“ da sind? Tatsächlich habe ich sie dann besucht, wir hatten uns Jahre nicht mehr gesehen. Und es waren ein paar sehr schöne Stunden im Austausch über Gott und die Welt. Wer weiß, was das alles beWIRKt. 

Summa summarum: ich liebe DeutschLAND und seine offenen Menschen. Ich höre immer mehr und besser auf meine Herzensimpulse und folge ihnen, auch wenn mein Verstand anderer Meinung ist. 

Ich lasse mich „schicken“ von DEM, dem ich am meisten vertraue. 

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