Von See zu See – und jedesmal Nachtigall und Fledermaus. Der Wilde Osten

Hinter mir Entengequake und springende Fische, am anderen Ufer lachen Leute und es läuft Musik, über mir Wildgänsegeschrei und zig Fledermäuse und vor mir döst mein Hund, dem die ganze Fahrerei allmählich zuviel wurde. 

Ich sitze am Teupitzer See, zunehmender Mond und ein heller Stern vor mir. 

Was für ein Tag! Halleluja! Und heute abend tatsächlich noch ein Halleluja: der Kantor von Teupitz schloss gerade die tags offene HEILIG GEIST Kirche ab, als ich vorbeikam an dem wundersamen Steinkirchlein, was wie mindestens achtmal gebaut und ausgebessert aussieht. Was für ein Vertrauen: er ließ mich allein in die Kirche rein! „Ich komme inner halwen Stunde nochmal“…..

Ein krönender Abschluss eines Tages voller Eindrücke zwischen Franken am Altmühlsee, Sachsen und jetzt Brandenburg.

Ich bin auf dem Weg zu einer beruflichen Vortrags- und Sondierungsfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern. Mal wieder. Und diesmal wollte ich unbedingt rechts von Berlin hochfahren, über die sächsische Schweiz. 

Ja, und eigentlich wollte ich in Sachsen auch irgendwo übernachten. Aber es kam anders. 

Ich bin gestern vor Nürnberg von der Autobahn runtergefahren, wollte nur kurz an einen See und bin nach einer Odysee von „Hierunddaunddortdarfstenichtparken“ dann am Altmühlsee gelandet, an einem Surferstrand. Hat voll überhaupt nichts mit mir zu tun. ABER: Vielleicht kann ich da baden? Also brav 2 Euro fürs Parken bezahlt und beim Aussteigen hab ich sie schon gehört: die Nachtigall!! Dann erst an den See spaziert, Hund braucht auch Bewegung….und dort festgestellt: man kann einfach so rein zum Schwimmen, am besten morgens…. ganz früh. Hahaha! Wer jetzt hier schon länger mitliest, weiß, was mir durch den Kopf ging….

Zurück zum Bus: die Nachtigall schien mir nachzufliegen. Sie flog quasi einmal um den Wagen, saß und trällerte aus jedem Busch. Aus wars: ich bleib hier, ess hier was und lass die Tür solange wie möglich auf und lausche dem Konzert. 

Wisst Ihr was: Sie hat die ganze Nacht durchgesungen! Ich setzte mich noch vorm Schlafen einfach an die offene Tür – es regnete – und dann kam das kleine Vögelein direkt vor die Tür geflattert und jubilierte auf einer Holzstange keine eineinhalb Meter von mir weg beim Hüpfen mir zu. 

Und es flogen Fledermäuse über den Parkplatz und Wildgänse, erstere im zackigen Flug und letztere in Formation, genau wie jetzt hier in Teupitz. 

Und zwischen den Seen? Da bin ich dann über Land nach Lohmen gefahren, da das in der sächsischen Schweiz liegt und dort ein verwunschen und gleichzeitig modernes Kraftwerk liegt: die Wasserkraftanlage Niezelgrund. 

Ab Hof über Land, durchs Vogtland, das Erzgebirge Richtung sächsische Schweiz. 

Wenn man sich in Deutschland und seine Landstriche verlieben will: immer über Land, durch die kleinen Orte und Dörfer. Deutschland findet auf dem Land statt, nicht so sehr in der Stadt. 

Im Erzgebirge fiel mir auf, wie stolz die Menschen hier sind auf den Bergbau und wie bewusst damit umgegangen wird. An vielen Häusern hängt über der Tür ein stilisierter Schwibbogen mit Bergbaumotiven drauf. In manchen Dörfern stehen Denkmäler, Statuen, Tafeln, Museen, die an die „Helden des Bergbaus“ erinnern. 

Ist uns denn noch bewusst, WIE wir hierhin gekommen sind, wo wir jetzt sind? Wem wir es zu verdanken haben, dass wir Energie und Rohstoffe haben oder hatten? Wie und unter welchen Strapazen unser Wohlstand, den wir gerade wegschmeißen, zustande kam? Mit welchem Schweiss, Ängsten und Verlusten? 

Wenn ich dann so durch Dörfer fahre, wie sehr Menschen gerade dort versuchen, sich ihre Häuschen schmuck zu machen, sie mit Herzblut renoviert haben, Holz machen, sich abrackern, Gärten anlegen, Ziegen und Hühner halten, Boden bewirtschaften….

Wissen Städter noch, wo unser Essen herkommt und wer sich dafür tagtäglich abmüht?

Wie soll das alles weitergehen, wenn wir so geschichtsvergessen, verwöhnt und Ideologie-verblendet uns den eigenen Ast absägen?

Ich fahre singend und auch mit Tränen über Höhenzüge, durch Wälder, zwischen Felder, durch Alleen und bin dem Herrn dankbar, dass ich das alles kann und darf

Dass ER diesen Planet so schön gedacht und gemacht hat, alles blüht um die Wette, alles zwitschert durcheinander, es ist ein Grün überall in den Bäumen und auf den Wiesen! 

Halleluja! 

Vergessen wir besser nicht, wer HERR ist über diesen Planeten und seien wir vorbereitet auf das, was noch angekündigt ist!

2 Kommentare
    • Ute Dauenhauer
      Ute Dauenhauer sagte:

      Liebe Andrea, vielen Dank für dein Lesen und Deine Mitteilung! Freue mich über Kommentare. Was hat dich besonders berührt?

      Antworten

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