Wald Wellen und andere Kleinigkeiten auf Rügen

Eigentlich sollte es ein Kurzbesuch an der Ostsee werden, vom Kummerower See her kommend mal „nach oben“ an die See fahren, reinspringen, Kreidefelsen anschauen und dann wieder „runtertropsen“ lassen nach Süden. Immer mal wieder online was arbeiten. Jaja…

Mensch denkt – Gott lenkt. 

Greifswald – Ludmin – Ralswiek – und jetzt Lohme. 

Nationalpark Jasmund. Ich bin hin und weg hier…

Wisst Ihr: Als Pfälzer kenne ich Wald und liebe ihn, sein Rauschen, sein Licht-Spiel, seinen Geruch frühlingsblühend, sommersandsteinfelsenwarm, herbstfeucht und winterkahl. Moos an den Füßen. 

Ich kenne Meer und sein Wellenrauschen, den Salz- und Muschelgeruch, Sand an den Füßen. 

Beides für sich so, solo….Aber das hier??!!

Losgewandert mit einem mäßig begeisterten Hund, der noch vom gestrigem Spaziergang zum Kaiserstuhl müde war, durch diesen zauberhaften Buchenwald Richtung Kollicker Ufer. Hat ewig gedauert mit dem Schnupperhund, der gefühlt jede Buche kontrolliert hat. 

Einen solchen lichten Buchen-vollen Wald habe ich bisher noch nie gesehen. Der Weg führt dann gewunden und verwunschen hinab über Wurzelwerk und Holztreppen Richtung Meer und in der vorletzten Kurve kam dann die „Welle“: mitten im Wald schon Geruch von Salzwasser und Muscheln, gemischt mit moorigem Bach-Wasser und welken Blättern. Waldmeergeruchsorgel.

In den Baumkronen über und hinter mir das konstante Säuseln als Grundrauschen, vor mir das rhythmische Auf- und Abwallen der Meeresbrandung. Feines durchtönt mit Herb-wallendem.

Und das gewürzt mit Salzwassergeschmack, dem Blick auf die Kreidefelsen samt Geschrei der Kraniche und Möwen in der Luft. 

Ein kinästhetisches Natur-Neu-Erlebnis. 

Den Abstieg an den steinigen Strand über steile Holz- und Stahltreppen wurde Chai dann getragen, der alte Mann. Die Begeisterung stieg dabei, er legte sich grunzend in den Sand und schaute mir beim Fotografieren von Feuersteinen, alten abgestürzten Bäumen und Wellen zu. 

Ich liebe die kleinen Dinge, die leicht übersehen werden. Ansichten von unten oder Herausfokussieren von Randständigem. Das Monströse zeigt sich von selber; das Leise, Übersehene braucht Mentoren und Künstler, die es beleuchten. 

Denn: ich glaube es ist wichtiger für die Welt als das Große und Laute.

2 Kommentare
  1. Angelika
    Angelika sagte:

    Guten Morgen! wie sehr ich mich freue über deine Freude und Chais Vergnügen!
    Neue Heimat gefunden?
    Beste Grüße aus LD.

    Antworten
    • Ute Dauenhauer
      Ute Dauenhauer sagte:

      Hallo Angelika! es ist zauberhaft dort. Hinziehen werde ich nicht, aber immer mal wieder einen Besuch machen in diesem Zauberwald!

      Antworten

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